Botulinumtoxin & Medizin

  • Ein Arzt hält eine Spritze und eine Flasche Impfstoff.

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Botulinumtoxin & Medizin 

Botulinumtoxin ist ein vielseitig anwendbarer Wirkstoff. Neben seinem Einsatz bei chronischer Migräne und Muskelverspannungen zeigt er auch bei pathologischem Speichelfluss, übermäßigem Schwitzen oder Zähneknirschen eine hervorragende Wirkung. Die schmerzarme Therapie entfaltet ihre Wirkung innerhalb weniger Tage und hält häufig mehrere Monate an.

  • Muskelverspannungen (Spastizität) z.B. nach Schlaganfall, Hirnblutung, Schädel-Hirn-Trauma o.ä

    Muskelverspannungen führen nicht selten zu chronischen Schmerzzuständen. Wenn lokale Injektionen, Massagen und andere therapeutische Maßnahmen keine Besserung bewirken, lässt sich mit Hilfe der gezielten Injektion von Botulinumtoxin in ausgewählte Muskeln eine Erleichterung bewirken. Durch die Injektion kleinster Mengen Botulinumtoxin in die schmerzhafte Muskelverhärtungen oder an Fehlstellungen beteiligte Muskeln kommt es zur Unterbrechung des Teufelskreises von Muskelverspannung und Schmerzen. 

  • Schiefhals & Kopftremor (zervikale Dystonie)

    Haltungsanomalien und Fehlstellungen von Kopf oder Hals, nicht selten mit einem Zittern (Tremor) lassen sich mithilfe von Botulinumtoxin gut behandeln. Dystonien sind Bewegungsstörungen, bei denen bestimmte Muskelgruppen übermäßig aktiv sind. Sie können an ganz verschiedenen Körperteilen auftreten, etwa auch an den Extremitäten in Form sogenannter aufgabenspezifischer Dystonien wie dem Schreibkrampf oder der Musiker-Dystonie, die gut auf Botulinumtoxin ansprechen.

  • Chronische Migräne

    Auch bei der Behandlung von chronischer Migräne kommt Botulinumtoxin nach einem bestimmten Schema zum Einsatz. Botulinumtoxin entspannt die Kopf- und Halsmuskulatur, hemmt aber wahrscheinlich auch die Ausschüttung von Botenstoffen, die für die Schmerzentstehung eine Rolle spielen.

  • Vermehrter Speichelfluss (Sialorrhoe, Hypersalivation)

    Botulinumtoxin kann auch die Aktivität von Speicheldrüsen hemmen. Bei starker Speichelproduktion, wie z.B. im Rahmen eines Morbus Parkinson oder einer ALS, einer infantilen Zerebralparese oder auch nach einem Schlaganfall sind Ultraschall-gesteuerte Injektionen von Botulinumtoxin in die Speicheldrüsen eine effiziente Therapiemöglichkeit.

  • Lid- und Gesichtskrämpfe (Blepharospasmus, hemifazialer Spasmus)

    Augenlid- und Gesichtsspasmen stellen ein Spektrum von unwillkürlichen Gesichtsbewegungen dar, die die Lebensqualität und das psychische Befinden von Patienten stark beeinträchtigen können. Bei der Behandlung eines Blepharospasmus, bei dem sich die Augen unkontrolliert teilweise oder vollständig schließen, und einem hemifazialen Spasmus, bei dem es zu halbseitigen Krämpfen der mimischen Muskulatur kommt, ist die Botulinumtoxin-Injektion das Mittel der ersten Wahl. 

  • Neuropathische Schmerzen (z.B. nach Gürtelrose, Trigeminusneuralgie oder Operationen im Gesichtsbereich)

    Viele Patienten mit chronischen neuropathischen Schmerzen durch periphere Nervenläsionen oder Vernarbungen vertragen Medikamente zur symptomatischen Therapie nicht oder entwickeln Nebenwirkungen. Für diese Patienten hat sich Botulinumtoxin als wirksame und sichere Therapieoption erwiesen.

  • Zähneknirschen (Bruxismus)

    Bei ausgeprägtem Zähneknirschen kann Botulinumtoxin in den Bereich der Kaumuskeln injiziert werden, um die für das Zähneknirschen verantwortlichen Muskeln zu entspannen. Das Botulinumtoxin sorgt dafür, dass der Muskel in seiner Kontraktionsfähigkeit graduell eingeschränkt wird und damit seine Überfunktion unterbleibt.

  • Kieferschmerzen (kraniomandibuläre Dysfunktion)

    Wenn Sie unter Kiefergelenkbeschwerden oder Schmerzen im Bereich der Kaumuskulatur leiden, kann eine sogenannte kraniomandibuläre Dysfunktion (CMD) vorliegen. Diese betrifft das Kiefergelenk und die benachbarten Gesichtsmuskeln. Zu den häufigsten Symptomen einer CMD gehören schmerzhafte oder stechende Kieferschmerzen, ein Knacken oder Klicken des Kiefers beim Kauen oder Sprechen (was schmerzhaft sein kann), eine eingeschränkte Fähigkeit, den Kiefer zu öffnen oder zu schließen (Kiefersperre), Schwellungen im Gesicht sowie Schmerzen im Bereich von Nacken/Schultern, Kopf, Zähnen oder Ohren. Probleme mit dem Kiefergelenk können sich auch über den Kiefer hinaus auf andere Bereiche wie z.B. die Wirbelsäule auswirken. Injektionen mit Botulinumtoxin können eine Linderung der CMD-Symptome bewirken.

  • Übermäßiges Schwitzen (Hyperhidrosis)

    Botulinumtoxin hat wie im Bereich der Speicheldrüsen auch auf Schweißdrüsen eine hemmende Wirkung. Die Injektion von Botulinumtoxin führt zu einer verminderten Schweißproduktion. Häufig führt bereits die erste Botulinumtoxin-Therapie, z.B. in die Schweißdrüsen der Achselhöhlen, zu einer deutlichen Reduktion der Schweißproduktion. Bei regelmäßiger Anwendung kann übermäßiges Schwitzen dauerhaft verringert werden.

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